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Drei gute Dinge von Hugh Fearnley-Whittingstall – Rezension

Ein neuer Fearnley-Whittingstall ist bei mir eingezogen, nach Täglich Vegetarisch ist dies mein zweiter HFW, wie ich den sympatischen Briten hier abkürzen werde.


“Zu einfach?” war meine ganz spontane Befürchtung. Einfach brauche ich es nicht, ich bin ja kein Kochanfänger.

Wenn sich aber die Idee aus “Täglich vegetarisch” fortsetzt, aus einfachen Dingen, die jeder im Haus hat, oder die zumindest schnell zu beschaffen sind, etwas Köstliches zu zaubern, bin ich dabei.
Schon nach den ersten Seiten stellte sich heraus, dass es Gott sei Dank der Fall ist. Oh wie schön!
Und wieder liebe ich es, wie ein “AuchFleischEsser” mit einer solchen Fülle von vegetarischen Rezepten umgeht: Völlig unverkrampft und ohne erhobenem Zeigefinger. Dieses: Immer weniger Fleisch und dafür stets Gutes, ist ja so ganz nach meinem Geschmack!

In den Gerichten mit Fleisch spielt dieses bei HFW nie die Hauptrolle, sondern ist ein gleichwertiger Partner für die Aromenvielfalt seiner Gemüse. Ich muss hier mal festhalten, dass ich durch die schier nicht enden wollende Fülle von wunderbaren Gemüsegerichten in den Büchern von HFW und Nigel Slater zu dem geworden bin, was man neuerdings Flexitarier nennt.
Es gibt bei den Rezepten in diesem Buch keine ellenlangen Zutatenlisten, sondern es kommt wieder auf extrem frische, maximal reife, also Produkte erstklassiger Qualität  an. So liebe ich es!

Gesammteindruck

Wie gewohnt bekommt man von HFW ein sehr ansprechendes Buch mit schlichten aber schönen Fotos ohne Schnickschnack in die Hände.
Die Grafiken tummeln sich wieder zwischen Text, um und auf den Fotos, wenn mir auch der Stil der Zeichnungen bei Täglich Vegetarisch etwas besser gefiel. In dem Buch mit dem schönen, matten Papier lässt es sich gut blättern, ein Lesebändchen hätte aber keinesfalls geschadet.

Inhalt und Aufbau

Eingeteilt ist das Buch in die Kapitel: Salate, Suppen, Snacks und Beilagen, Gemüse, Fisch, Fleisch, Pasta-Reis und Co, Frucht und allerlei Süßes, welches hier”Lecker hoch drei” heißt.
Eine gute Idee: HFW’s Vorschläge für praktische Grundvorräte, die einem, was ich bei meinen Vorräten immer wieder bemerke, das Kochen sehr erleichtern.
Wie HFW selbst bemerkt, darf man die Geschichte mit den “drei Zutaten” nicht ganz genau nehmen, sonern die Sache ganz locker und mit Humor angehen.
Manchmal kann ich beim besten Willen keine drei Hauptzutaten ausmachen, aber so lange das Rezept und das Resultat überzeugen, spielt das für mich keine Rolle.
Ich hätte von sowieso einen anderen Titel gewählt, aber mich hat ja keiner gefragt. Vielleicht verkauft sich so ein Titel besonders gut, wer weiß.

Rezepte die mir besonders gefallen haben sind:

Brennesseln, Käse, Blätterteig – Mein Garten ist brennnesselfrei und der Geschmack ist wunderbar.
Lauch, Käse, Brot – Supersimpel aber einfach köstlich.
Pasta, Spargel, Chorizo – Oberlecker!
Baiser, Kaffee, Schwarze Johannisbeere –  hätte ich zu gern probiert, es ist leider keine Beerenzeit.

Gestaltung und Fotos

Das Cover hätte durchaus charismatischer gestaltet werden können. So lustig wie HFW bisweilen drauf ist, hat er garantiert  bessere Posen drauf. Würde ich ihn nicht kennen, per Buch leider nur, (in HH habe ich ihn knapp verpasst und in Berlin ist er auch nur anderen Bloggern in die Arme gelaufen) nur wegen des Covers hätte ich das Buch gewiss nicht gekauft. Er ist aber ein solcher Sympathieträger, dass ich da selbstverständlich drüber hinwegsehe.
Die Fotos sind wie gesagt schlicht-schön. Sie zeigen exakt das, was man für das Rezept bekommt und machen alle Appetit und Lust auf mehr. Ich könnte sofort alles nachkochen und kann mir bei den meisten Gerichten den Geschmack wunderbar vorstellen. Die naiven Zeichnungen sind nicht ganz mein Stil aber die Idee, die Zutaten der Rezepte über die Seiten tanzen zu lassen gefällt mir wieder.

Ja! So mag ich ihn!

Fazit

HFW beherrscht das Spiel mit den Aromen und hat wirkliche Überraschungen aus wenigen Zutaten parat. “Seien sie bereit für Unerwartetes” schreibt Hugh. Bin ich!
Drei gute Dinge in diesem Buch:
Zumeist extrem kurze Zutatenlisten. Schnelle, einfache Zubereitung. Eine Fülle von trotzdem spannenden und überraschenden Rezepten. Auch so kann Kochen gehen!

Diese Rezension erschein im Rahmen von Jeden Tag ein Buch #jteb einer Aktion von
Arthurs Tochter kocht

 Drei gute Dinge auf dem Teller*

 

AT Verlag
SBN: 978-3-03800-792-0

Einband: Gebunden

Umfang: 416 Seiten

Gewicht: 386 g

Format: 18.9 cm
x 24.6 cm

*Dies ist ein Affiliate-Link

Zuletzt am 23. Mai 2018 aktualisiert.

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3 Kommentare

  • Tanja Hotopp

    Ich schau zu gern die dazugehörige Sendung und bin immer wieder über die tollen Gerichte erstaunt, die dabei entstehen. Im vergangenen Urlaub hatte ich das Glück, im River Cottage essen zu dürfen, es war einfach nur gut, der Mann und sein Konzept sind so echt. Mit dem Buch liebäugele ich auch schon… ;o)

    Danke für's Vorstellen und liebe Grüße
    Tanni

    27. Mai 2014 at 2:04 Reply
  • Simone

    Hallo Tanni, Mensch hast du es gut, die Erfahrung hätte ich auch gern gemacht. Ich liebe seinen Stil, die Art mit Lebensmitteln umzugehen und seine Art zu Kochen sehr. Das River Cottage steht auch eindeutig auf meiner Wunschliste.
    Herzliche Grüße,
    Simone

    31. Mai 2014 at 7:48 Reply
  • Toni S

    Liebe Simone, das Buch ist wirklich toll! Ich habe es mir heute auch angeschafft und gleich rezensiert:)

    8. Oktober 2014 at 16:13 Reply
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