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Tender/Gemüse von Nigel Slater – Rezension

Tender/Gemüse von Nigel Slater – Rezension – Eins meiner Lieblingskochbücher

 

Und wieder hat es mich erwischt. Ich bin der Erzählweise von Nigel Slater vollends verfallen. Keiner schreibt so leidenschaftlich, komisch, und sinnlich über sein Gemüse, den Anbau, die Ernte, Zubereitung und das anschließende genüssliche Verspeisen wie er.

Wobei wir schon beim Thema sind: In welchem Kochbuch wird schon erzählt?
Sachkundig berichtet er über seine Ernteerfolge und spart auch Misslungenes nicht aus. Allein die dahingeplauderten Gartenerlebnisse sind es wert, das Buch zu kaufen. Wieder ein Buch bei dem man nicht kochen muss, um es zu genießen. Aber gekocht, gebacken und zubereitet wird überreichlich, bei 400 Rezepten auf über 600 Seiten! Die köstlichen Gerichte mit vielen wunderbaren Fotos bekommt man quasi noch obendrauf

Tender. Gemüse: Von der Aubergine bis zur Zwiebel* (M)ein Hauptgewinn!

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Für die Liebhaber und bewussten Esser der regionalen Küche ist dieses
Buch ein Schatz voller Rezepte für Gemüse, die in der nördlichen
Hemisphäre wachsen.
Bei Nigel Slater erfährt das geliebte Gemüse eine außergewöhnliche Wertschätzung, frei von Dogmen und jedweder Ideologie. Oft kombiniert Mr Slater sein Gemüse mit Fleisch und Fisch, er lässt es aber immer wieder die Hauptrolle spielen. Überhaupt sind meine drei vegetarischen Lieblingskochbücher von Fleisch(fr)essern geschrieben, “Deutschland vegetarisch” und Täglich Vegetarisch” sind die beiden anderen, deren Verfasser alle so ganz ohne den erhobenen Zeigefinger auskommen! Ich möchte als ohnehin bewusster Käufer, Koch und Esser auf keinen Fall missioniert werden. Wenn die Verlockungen gemüselastiger Gerichte so angepriesen werden, wie Nigel Slater es meisterhaft beherrscht, verzichte ich gern immer öfter auf ein gutes Stück Fleisch auf dem Teller.

Tender/Gemüse Nigel Slater Rezension

Erster Eindruck
Wieder ein herrlicher dicker Wälzer. Ein wunderschön aufgemachtes Buch, welches von mir sehr verhätschelt wird. Zu schade (und zu unhandlich) um mal so eben neben dem Herd platziert zu werden. Wertgeschätzt möchte es werden, so wie das Gemüse bei Nigel Slater.
Abermals versehen mit der verschiebbaren Schutz-Banderole, unter der sich ein geprägter Text verbirgt, der so typisch für Herrn Stater ist:

 

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Gestaltung und Fotos
Die schlicht-schönen Fotos erzählen von den Schätzen aus dem Garten und dem Genießen der  Speisen. Man bekommt sodort Lust, das abgebildete Gericht augenblicklich zu kosten. Jonathan Lovekin gilt als einer der besten Foodfotografen. Die meisten Gerichte werden “ready to eat” abgebildet, entweder direkt im Topf oder fertig angerichtet, schnörkellos und ohne unnötige Requisiten. Das muss man erst einmal so hinbekommen! Chapeau!
Wieder hat bei dieser unglaublichen Fülle an Gerichten nicht jedes ein Foto abbekommen, was einerseits schade ist, aber auch verständlich: Das Buch ist mächtig schwer!
Wenn aber jemand so beschreiben kann: “Wenn wir die Paprika backen, machen wir sie nicht nur weich, sondern schaffen auch süße Säfte mit Aromen von Karamell, Tomaten, Honig und Rauch. Die knackige Hülle entspannt sich und bekommt die Struktur von weichem, feuchtem Fleisch. Unser “knackiges Nichts” wird zum zartesten und sinnlichsten aller Gemüse!”
Alles klar? Wer braucht Fotos……..

 

Tender/Gemüse Nigel Slater Rezension
Aber schön sind sie!

Inhalt und Aufbau

Nach einer ausführlichen Runde durch den Garten geht es in die Küche, wo es um die liebevolle Zubereitung der geernteten und gekauften Schätze geht. Denn das sind sie, die Gemüsearten und -sorten: Geliebt, gehätschelt und durchdacht zubereitet. Wobei es auch in diesem Buch wieder um meist überraschend einfache Zubereitungsarten mit verblüffendem Ergebnis geht. Die Rote Bete Tzatziki mit Minze ist so ein Fall. Im Handumdrehen aus vier Zutaten bereitet aber so erfrischend noch nie gekostet. Überhaupt hat man den Großteil der Zutaten und  Gewürze entweder schon im Haus oder kann sie sich zumindest leicht beschaffen. Es geht hier weniger um das raffinierteste Rezept als um die sorgsame Zubereitung frischer, mit Bedacht ausgewählter Produkte, die häufig genug überraschen.
Die Gemüse, werden alphabethisch behandelt und jedes einzelne ausgiebig vorgestellt. Leider werden hauptsächlich britische Sorten vorgestellt, Mr Slater hätte ruhig vorausschauend auf einen Welterfolg etwas globaler vorstellen können.
Von dem Gemüse im Garten, geht es wieder in die Küche. Es wird ausführlich beschrieben, welche Kräuter, Gewürze, Aromen zu dem jeweiligen Gemüse passen, was es sonst zu beachten gilt und welche besonderen Tipps Mr Slater für die jeweilige Sorte auf Lager hat. Dann erst kommen die vielen Rezepte. Wunderbar!

 

Fazit

Nigel Slater berschreibt sich selbst als einen behutsamen Koch, einen der daran glaubt, dass das Vergnügen am Essen weit über das hinausgeht, was auf dem Teller liegt. Er schreibt, es gäbe den Husch-husch Koch und denjenigen, der Freude daran hat, einen Kohlkopf Blatt für Blatt zu entfalten, mit der Hand über die raue Schale eines Boscops zu streichen und an einer frisch aufgeschnittenen Zitrone zu riechen. Bei letzterem wird hacken, schneiden, umrühren und würzen zu befriedigenden Vorgängen, statt zu Aufgaben, die erledigt werden müssen. Beide Kochtypen würden in diesem Buch etwas finden, aber letzterer würde am meisten davon haben.
Ich sage: Ganz unbedingt kaufen oder sich schenken lassen. Am Besten schnellstens, denn viele Sonnenstunden in gemütlicher Gartenliege warten auf genau so ein Buch. Ich kann es kaum erwarten, jeden einzelnen Satz zu lesen und das Buch von vorn bis hinten durchzuarbeiten genießen!

Tender. Gemüse: Von der Aubergine bis zur Zwiebel*

Nachgekochtes:

Ein sehr saftiger Schokoladenkuchen mit Rote Bete

Backkartoffelsalat Hier habe ich statt der mediteranen Kräuter Bärlauch verwendet

Infos

624 Seiten, Hardcover
H24,0 x B17,0 cm
208 farbige AbbildungenEUR 39,95 [D] / 53,90 sFr.
Erstverkaufstag: 13.09.2012
ISBN 978-3-8321-9449-9

Dieses Buch ist mir vom Verlag unentgeltlich zur Verfügung gestellt
worden. Mit  dieser Rezension gebe ich zu 100 % meine eigene Meinung
wieder, was man aus den Zeilen hoffentlich wieder einmal klar heraus lesen kann!

*Dies ist ein Affiliate-Link

 

Zuletzt am 26. Oktober 2019 aktualisiert.

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1 Kommentar

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