Haben wir nicht eine fantastische Jahreszeit? Die Marktstände und Körbe quellen über mit vollreifen regionalen Köstlichkeiten. Fast alles was das Herz begehrt ist schon ausgereift, es kann geerntet und gepflückt werden. Wer einen Garten, Schrebergarten oder eine Parzelle bei Urban Gardening Projekten hat, kann sich selbst bedienen und schon viel von dem ernten was er angebaut hat. Der Wochenmarktbesuch ist einfach herrlich, weil man sich gar nicht entscheiden kann, was man zuerst kaufen soll und auch die Supermarktregale sind voll von Gemüsen, Steinobst und Beerenfrüchten aus Deutschland.
Ich war sofort dabei, als ich die Anfrage der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) bekam, für die Verbraucherkampagne “Deutschland – Mein Garten. “einen modernen Klassiker zu kreieren. Das ich mich saisonal ernähre, koche, backe und blogge ist ja nichts Neues, um so mehr freut es mich, wenn ich genau zu dem Thema, welches mir so am Herzen liegt eine Anfrage bekomme.
Rote Grütze – mit French Toast, mit Eis, mit Vanillesauce oder einfach mit allem! |
Ich selbst bin ja keinesfalls der Meinung, dass ich mir durch regionale und saisonale Ernährung große Beschränkungen auferlege, sondern dass gerade das nicht nur für die Umwelt und den Geldbeutel und vor allem für die Geschmacksknospen eine ungeheure Bereicherung ist. Der Unterschied im Geschmack einer aromatisch, sonnengereiften Erdbeere frisch vom Erdbeerfeld zu einer blässlichen, geschmacklosen, nicht ausgereiften, aus Südspanien beispielsweise, ist ganz enorm. Riesig ist jedes Jahr auch die Vorfreute auf eine neue Frucht oder Gemüse, welches erntefrisch auf den Tisch kommt. Lieber besten Geschmack für ein paar Wochen genießen, als rund ums Jahr immer dieselben faden Früchte und Gemüse aufzutischen.
Eine Vielzahl von Rezepten gibt es dort auch und natürlich gibt es auch etwas ganz enorm leckeres hier bei mir.
Gute, alte deutsche Rote Grütze, oder Rode Grütt, wie de Hamborger secht. Rote Grütze wird nicht häufig gebloggt, vielleicht weil viele unangenehme Begegnungen mit roten Industrieprodukten hatten. Dabei ist eine gut gemachte Rote Grütze ein Gedicht! Und das wird folgendermaßen gemacht: Die Früchte, nehmt einfach was ihr findet, nur rot müssen die sein, werden je nach Konsistenz und Beschaffenheit als erstes oder letztes in den Topf geworfen. Kirschen dürfen einige Minütchen länger kochen und Himbeeren, die schnell zerfallen, werden einfach in die heiße Grütze gelegt – so bleiben die Früchte fast ganz und man kann bei jedem Bissen die unterschiedlichen Sorten genießen!
Das wirklich Feine an der Roten Grütze ist aber, dass sie immer noch einen leckeren Partner bekommt. So schmeckt sie fantastisch zu Eis und Vanillesauce, mit frischer, kalter Milch oder wie hier bei mir, als fruchtige Ergänzung zum French Toast – Moderner Klassiker in neuer Kombi. Eine Köstlichkeit, die weder zu süß noch zu fettig ist, weil mein French Toast als Auflauf gebacken wird, sodass man keine Unmengen von Butter benötigt um ihn schön goldbraun und knusprig zu bekommen. Die Grütze ist eindeutig auf der fruchtigen Seite, sie ist nur leicht gesüßt, die Partner – Eis, Toast oder Vanillesauce – bringen ja ebenfalls genügend Süße mit.
Wer nun denkt, dass ich am Sonntagmorgen gern lange Zeit in der Küche stehe, irrt. Das muss auch für dieses Gericht nicht sein, dieser French Toast ist eine amerikanische Overnight Casserole. Das Brot oder Brioche wird am Vorabend in Frischkäse und Eiermilch gelegt und saugt sich über Nacht gemütlich voll, so dass die Geschichte am nächsten Morgen nur noch in den Ofen geschoben werden muss. Das doch einfach, oder?
Zutaten
1 Vanilleschote
Eis
- Die Kirschen und Johannisbeeren waschen, letztere entstielen.
- Die Stärke in etwas Saft anrühren, mit dem restlichen Saft und dem Zucker rührend aufkochen.
- Die Kirschen hinzufügen, 2 Minuten kochen, die Johannisbeeren hinzufügen, eine weitere Minute kochen.
- Den Vanilleextrakt einrühren und schließlich die Himbeeren hineinlegen, Grütze 1 Minute kurz unterm Siedepunkt lassen. Fertig!
Vanillesauce
- Die Vanilleschoten aufschlitzen und auskratzen. Milch mit der Schote und Vanille zum Kochen bringen und für mindestens eine Stunde zur Seite stellen und ziehen lassen (über Nacht in den Kühlschrank ist natürlich noch besser).
- Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen. Schoten aus der Milch entfernen, Milch wieder erhitzen und erst tröpfchenweise, dann in einem dünnen Strahl, rührend zu dem Zuckerei geben um dieses zu temperieren. Die Mischung zurück in den Topf geben und bei mittlerer Temperatur rührend erhitzen, nicht kochen, bis die Sauce merklich andickt.
- Brioche in Scheiben schneiden, jede Scheibe mit Frischkäse
bestreichen und mit Obst belegen. Die Butter in einem Topf leicht bräunen und in die Auflaufform gießen. - Das Brot in der Form schichten, die Eiermilch verquirlen, würzen und über die geschichteten Brote gießen. Mit einer Untertasse beschweren und abgedeckt über Nacht durchziehen lassen.
- Den Backofen vorheizen auf 180 °C Ober/Unterhitze,
- Die Zutaten für die Streusel rasch mit den Fingern verkneten und kurz in den Kühlschrank stellen.
- Streusel über den French Toast bröseln und alles für etwa 30 Minuten, oder so lange, bis die Eier gestockt und der Auflauf goldbraun ist backen.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) für die Verbraucherkampagne “Deutschland – Mein Garten.”
Die Rezepte sind von mir und ich gebe hier ausschließlich meine Meinung wieder. Buy Local und genießt die saisonale Vielfalt Deutscher Erzeuger.
Zuletzt am 23. Mai 2018 aktualisiert.
1 Kommentar
ulilampe
Oh das sieht wirklich verboten lecker aus! Mmmmh.
9. Juli 2015 at 11:01hab mich gerade beim durchlesen der Zutatenliste erst gewundert weil dort nichts von Vanille stand aber in deiner Beschreibung dann die Vanilleschote erwähnt wurde! Ich muss das definitiv ausprobieren! Solch eine Kalorienbombe verschlingt man ja nicht täglich 😉 Danke