Dieses Gericht hat 2015 den ersten Preis beim AMA-Foodblog Award in der Kategorie Vegan gewonnen.
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Veganer Braten mit Safran-Fenchel und ofengeröstetem Ketchup
Schnell und einfach gemacht ist so ein Braten aus Hülsenfrüchten. Spannung auf den Teller bringt leckerer Safranfenchel und Ketchup aus im Ofen gerösteten Tomaten.
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Veganer Braten – so variabel
In einen veganen Braten darf alles, was passt und schmeckt – ist eine Zutat nicht vorrätig, kann sie gut ersetzt werden. Einzig die festen, bindenden und feuchten Zutaten müssen im Verhältnis stimmen, damit die Masse nicht zu trocken aber dennoch in Form bleibt.
Risottoreis, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Couscous, Gemüse, Hirse, alles kann man prima verwenden.
In meinem saftigen, veganen Braten stecken Puy Linsen, Kichererbsen und Risottoreis. Dieser klebrige Reis sorgt für eine tolle Bindung.
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Veganer Braten mit ofengerösteten Tomatenketchup
Dazu gibt es ofengerösteten Tomatenketchup. Wenn ihr keine Lust auf den Rest habt, den Ketchup solltet ihr unbedingt probieren, er schmeckt einfach genial und das Rezept dafür ist beim Arbeiten entstanden, also brandneu! Wenn man die Zutaten nach dem Einkochen püriert, werden sie erst zu richtigem Ketchup, ich mochte es rustikal und habe nicht püriert.
Optimalerweise wird die Zubereitung der Gerichte so getimet, dass sowohl der Braten, als auch Fenchel und Ketchup gleichzeitig in den Ofen können. Alles wird bei 190°C Ober/Unterhitze gebacken.
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Rechts im Ketchup die noch nicht ganz aufgegangenen Fenchelblüten |
Und so geht’s:
Veganer Braten mit Safran-Fenchel und ofengeröstetem Ketchup
Zutaten
Veganer Braten
120 g Puy, Berg- oder Belugalinsen
220 g Kichererbsen aus der Dose, Dicke Bohnen oder Kidney Bohnen
3 große braune Champignons oder 5 kleine
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 El Hafermehl (Haferflocken im Blender geschreddert)
50 g Risottoreis (oder vegetarisch 3 Bio-Eier), zur Not geht es auch ohne beides, wird aber nicht so schnittfest.
Pfeffer/Salz
Öl
1 kleine Handvoll frischen Oregano/Thymian/Rosmarin, Verhältnis nach Geschmack
optional einige Prisen Fenchelpollen
Für die Glasur
je 1,5 El Agavensirup, Olivenöl, Tomatenketchup
Tomatenketchup
600 g kernarme Romatomaten und Cherrytomaten, gemischt
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
1 Tl Oregano
1 Tl Thymianblätter
2 Lorbeerblätter
50 ml Apfelessig
50 ml Olivenöl
2 El Zucker
Fenchel
2 große oder 3 mittlere Fenchel mit Fenchelgrün
0,5 bis 1 g Safran
Olivenöl
Pfeffer/Salz
Kartoffelstampf
800 g mehligkochende Kartoffeln
1 Knoblauchzehe
400 ml warme (Mandel-) Milch
3 El Olivenöl
einige Rosmarinnadeln
Wenn ihr Gewürzfenchel im Garten habt: Die Fenchelblüten gehen gerade auf und schmecken ganz hervorragend zu diesem Gericht. Selbstverständlich sind auch gekaufte, getrocknete Fenchelpollen
bestens geeignet. Das ist kein Muss aber eine Bereicherung.
Zubereitung
Veggie Braten
- Linsen in ausreichend Wasser weich kochen, abgießen, abtropfen lassen. Kichererbsen oder Bohnen abspülen, abtropfen lassen.
- Risotto mit etwas Öl und Wasser nach Anweisung kochen bis es schön klebrig, gerne aber fest ist.
- Zwiebeln,
Knobi und klein gewürfelte Champignons in Olivenöl leicht anbräunen,
auf alle Fälle so lange braten, bis das Wasser der Pilze ausgebraten und
verdunstet ist. - Alle Zutaten gut miteinander verkneten. Die
Masse sollte klebrig aber nicht zu flüssig oder zu fest werden. Gut mit
den Gewürzen abschmecken. Man kann ja alles in rohem Zustand gut
probieren. Die Masse in eine ausgefettete Form streichen, die Zutaten
für die Glasur verrühren und obendrauf streichen. Der Veggiebraten kommt
bei 190 °C für ca. 30 Minuten in den Ofen. Er ist fertig, wenn er oben und am Rand gebräunt ist
Tomatenketchup
- Halbierte Tomaten mit der
Schnittfläche nach oben in eine Form legen, reichlich mit Öl beträufeln
und ca. 30-40 Minuten backen, bis die Schnittflächen gut gebräunt sind. - In der Zwischenzeit die Zwiebeln in dem restlichen Öl goldbraun rösten, den Knoblauch nur kurz mit in die heiße Pfanne geben.
- Die Romatomaten von der Haut befreien und klein hacken.
- Tomaten,
gehackte Tomaten, Zwiebelmischung und die Gewürze mit dem Essig in
einen ofenfesten Topf oder eine kleine Auflaufform geben und etwa 20
Minuten im Backofen einkochen lassen. Lorbeer entfernen, eventuell
noch einmal mit Essig, Pfeffer, Salz abschmecken und warm oder kalt
genießen.
Fenchel
- Den Fenchel in Spalten schneiden, den Strunk entfernen.
- 10 Minuten mit dem Safran in ganz wenig Wasser etwas weich kochen, bis das Wasser beinahe verdunstet ist. In eine Auflaufform geben und reichlich mit Öl besprenkeln. Etwa 20 Minuten rösten, bis er goldbraun ist. Wer einen Kombidämpfer besitzt, hat es einfacher: 10 Minuten mit Dampf garen, anschließend 20 Minuten ohne Dampf rösten. Fenchel pfeffern und salzen.
Kartoffelstampf
- Geschälte, gewürfelte Kartoffeln in ganz wenig Wasser weichkochen. Kartoffeln mit dem Stampfer bearbeiten (kein Pürierstab!), nach und nach die Milch zugießen.
- Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
- Öl kurz erwärmen, den Rosmarin kurz darin blubbern lassen, Knobi hinein und alles sofort mit dem Stampf verrühren.
Richtig getimed ist alles auf einmal fertig, wenn das nicht hinhaut macht man sonst alles nacheinander. Alle Speisen mit etwas Fenchelgrün und, wenn vorhanden Fenchelblüten anrichten.
Genießt die lauen (italienischen) Sommerabende,
Simone
Zuletzt am 7. Januar 2023 aktualisiert.
5 Kommentare
lieberlecker
Das sieht sogar für einen Fleischtiger sehr appetitlich aus – gut gemacht 🙂
14. Juli 2015 at 7:20Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
bushcook
Liebe Simone,
14. Juli 2015 at 8:02gerade im Sommer finde ich es sehr schön, wenn man auch den Hauptgang ohne Fleisch oder Fisch gestaltet. Fenchel ist sowieso ein wunderbares Sommergemüse und das war eine tolle Idee von Euch. Vielen Dank, dass Du dabei bist, mich freut es sehr.
Krisi
Wow sieht das alles lecker aus und besonders der vegane Braten muss ich unbedingt probieren!Danke für das tolle Rezept, das wird direkt abgespeichert=)
15. Juli 2015 at 16:33Liebe Grüsse,
Krisi
Larissa Harisch
Seeeehr lecker! Ich habe statt den angegeben Kräutern getrockneten Basilikum und Dill genommen-hat auch super geschmeckt 🙂 der Tomatenketchup ist unglaublich gut und würzig! Ich werde dieses Gericht nochmal am 25. zum Weihnachtsessen für die Schwiegereltern kochen. Vielen Dank für das Rezept!
15. Dezember 2015 at 22:06Simone
Das freut mich ja sehr. Ich wünsche euch schöne Feiertage!
17. Dezember 2015 at 17:03