Ihr wusstet bestimmt, dass man mit Walnüssen ganz hervorragend backen kann oder? Die kleinen Kerlchen machen viele Teige unglaublich saftig und nussig-aromatisch. Das schmeckt nicht nur in Kuchen und anderen süßen Backwerken sondern ebenso hervorragend in Brot und allerlei anderem pikanten Gebäck.
Bereits im September war ich als eine der Jurorinnen zu einem Backworkshop von Walnüsse aus Kalifornien mit Heiko Antoniewicz geladen, bei dem es um pikantes Backen mit Walnüssen und deren vielseitigen Einsatz ging. Selbstverständlich habe ich euch mein Lieblingsrezept des Tages mitgebracht. Bis ich das erhielt, dauerte es ein kleines Weilchen, aber das macht überhaupt nichts denn dieses Rezept ist Jahreszeiten unabhängig und kann genauso gut im Sommer wie im Winter gebacken werden. Das Rezept für die tolle Tarte findet ihr wie immer am Ende des Beitrages.
Walnüsse kann man nicht nur zum Knabbern, für Müsli und anderen Knusperkram, für Kuchen und Desserts, sondern auch ganz hervorragend für pikantes Gebäck und Brot, Mürbe- und Pizza- und weiteren Teige verwenden. Genau darum ging es in dem Backworkshop, bei dem 3 Teams bestehend aus jeweils 4 Bloggern, um die Wette backten. Was in kürzester Zeit herauskam, wenn Foodblogger mit Walnüssen um die Wette backen, waren pikante Walnussbrotstangen, Walnussstrudel, Walnussquiche, Walnusspizza Walnusskürbiszopf und vieles mehr.
Zorra, Sandra, Maja und ich durften bereits im lezten Jahr gemeinsam zur Walnussernte nach Kalifornien reisen, dieses Jahr waren wir die Jurorinnen beim Backworkshop (Maja war leider verhindert) und aßen uns zusammen mit Heiko Antoniewicz durch viele knackig-aromatische Köstlichkeiten.
Walnüsse aus Kalifornien sind immer meine erste Wahl, egal ob ich sie zum Knabbern, für meine Frühstücks-Ideen oder zum Backen verwende. Warum ich kaum regionale verwende ist schnell erklärt. Ich wohne in Hamburg wo kaum welche wachsen. Im Herbst greife ich auch gern zu den ganz frischen regionalen aus dem Alten Land, die allerdings rar und sehr klein sind. Die Qualität der Kalifornischen ist herausragend und sie sind überall erhältlich. Ich kaufe sie fast immer ohne Schale und garantiert immer in gleichbleibend guter Qualität.
Die Tarteform mit herausnehmbarem Boden gibt es zum Beispiel hier: Tarteform rechteckig
Nun kommen wir zu der Tarte, die Heiko uns am Tag des Workshops gebacken hat und die mir von allen Backwerken mit Abstand am besten gefallen hat. Einmal hinein gebissen, gibt es durch die ungewöhnliche Kombination der Zutaten einen Überraschungsmoment, der augenblicklich in einen oh-wie-köstlich-Moment wechselt. Obendrein hat die Tarte auch noch einen total leckeren Walnuss-Mürbeteigboden.
Die Tarte passt ganz wunderbar in den Herbst, lässt sich aber das ganze Jahr über zubereiten, weil an Stelle der saisonalen Pflaumen oder Zwetschgen getrocknete verwendet werden. Ich würde hier auch nicht zu Frischen greifen, es ist eine pikante und nur leicht süße, sehr aromatische Tarte und eben keine Obsttarte, die wesentlich fruchtiger wäre und nicht unbedingt mit Estragon und Petersilie gewürzt.
Die Frucht-Kräuter und Gewürzkombination klingt ungewöhnlich, aber Herr Antoniewicz wusste natürlich einmal wieder genau, was er tat und hat eine wirklich herrlich schmeckende Geschichte kreiert.
Zutaten
Teig
150 g Mehl
80 g Butter, kalt gewürfelt
1 Bio Ei Gr L
100 g Walnüsse
1 Prise Salz
Füllung
140 g fein gehackte Zwiebeln
20 ml Olivenöl
140 g getrocknete Soft-Pflaumen
25 g gehackte Walnüsse
1-2 Kardamomkapseln
optional1 Messerspitze Anispulver
1 Messerspitze Muskat
1 Tl Estragon
Abrieb 1/4 Limette
90 ml Sahne
2 Bio-Eier
Salz/Pfeffer
glatte Petersilie für die Deko
Tarteform von 11 x 35 cm oder etwas größer
Zubereitung
Teig
- Walnüsse
im Foodprocessor oder Blender zu Walnussmehl zerkleinern. Die restlichen Zutaten für
den Quicheboden, Mehl, kalte Butter in Würfeln, Ei und etwas Salz in eine Schüssel, oder in den Foodprocessor geben und kurz aber kräftig mit der Hand oder Maschine (Stufe 2) zu einem Teig verkneten. Aus
dem Teig einen Ballen formen, in Folie oder verschließbares Napf geben
und ihn mindestens eine Stunde, oder über Nacht kühl stellen. - Ofen vorheizen auf 175 Ober/Unterhitze.
- Fertigen
Teig kurz kneten, an allen Seiten 3 cm größer als die Tarteform ausrollen und in die Form bugsieren. Den Rand mit den Händen schön gleichmäßig arbeiten. Mehrfach mit der Gabel anstechen und etwa 15 Minuten backen, die ersten 10 Minuten blind backen, danach ohne Papier und Hülsenfrüchte. Ist etwas Teig übrig, gleich kleine Tartelettes mitbacken, oder etwas Teig in Muffinformen drücken, dann hat man gleich etwas für den Vorrat – man kann sie prima einfrieren.
Füllung
- Den Ofen vorheizen (oder herunterkühlen, wenn man den Tarteboden direkt vorher gebacken hat) auf 160 Grad Ober/Unterhitze
- Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, Gewürze hinzufügen und zu 2/3 garen. Pflaumen in feine Streifen schneiden und mit dem Estragon und dem Limettenabrieb und den Walnüssen hinzufügen. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Masse auf dem Tarteboden verteilen, Sahne und Eier verquirlen leicht salzen und über die Pflaumenmasse gießen. Sollte die Tarteform nicht ganz voll werden, nach Belieben noch einige Pflaumenstreifen hinzufügen oder etwas Sahne angießen und mit der Gabel leicht verrühren. Etwa 20 Minuten backen, oder so lange, bis die Oberfläche ganz leicht gebräunt ist und die Eier gestockt.
- Die leicht abgekühlte Tarte mit Petersilienblättchen bestreuen und die Tarte lauwarm oder kalt genießen.
Weitere herbstliche Tartes und Quiches findet ihr hier:
Macht es euch gemütlich und genießt den Herbst,
Simone
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Zuletzt am 14. Juli 2020 aktualisiert.
1 Kommentar
Marlene
Ich habe gerade deinen Blog gefunden und bin wirklich begeistert, was für wundervolle Fotos und Rezepte!
11. November 2015 at 14:59Ich wünsche Dir noch eine tolle Woche!
Liebe Grüße,
Marlene von marlene-bloggt.blogspot.com