Der Radicchio Rosso di Treviso Tardivo – Fiore rosso dell’inverno klingt wie ein Urlaub in Italien – sofern es denn ein Winterurlaub ist.
Tardivo bedeutet der Späte, im Sommer sucht man den Salat vergeblich.
Diese zarte, nur schwach bittere Pflanze eignet sich aber nicht nur als Salat sondern vielmehr als warme köstliche Beilage und ist eine ganz wunderbare Bereicherung für die Winterküche.
Fiore rosso dell’inverno bedeutet rote Blume des Winters. Die Bauern des Veneto nennen den schönsten und filigransten aller Radicchios nicht ohne Grund mit Stolz so.
Diese rare Schönheit wird fast ausschließlich in den Provinzen Treviso, Padua und Venedig angebaut, der Anbau ist sehr arbeitsintensiv und die Ernte wird groß gefeiert.
Der Tardivo wird im Winter geerntet und ist nur selten und äußerst kurz erhältlich. Im Gegensatz zu seinen engen Verwandten, den anderen Radicchiosorten, ist er kaum bitter, sondern einfach frisch, zart und besonders knackig. Sein ganzes Aroma entfaltet er aber erst wenn er gegart wird.
Wenn ihr ihm begegnet solltet ihr unbedingt zugreifen. Erhältlich ist er ab spätem Herbst bis in den Frühling hinein. In Deutschland muss man ihn suchen, oder gezielt nach ihm fragen. Im November habe ich ihn bei Andronaco bestellt – einem willigen Gemüsehändler vor Ort sollte das ebenfalls gelingen. Jetzt im Februar findet man ihn sogar auf Wochenmärkten, wobei ich zugeben muss, dass wir Hamburger da verwöhnt sind – hier bekommt man fast alles in großer Auswahl, auch Blumen des Winters sind dabei.
Warum ich ein Rezept für ein Gemüse poste, welches gar nicht für alle erhältlich ist? Ganz einfach, weil es einfach himmlisch aussieht und toll schmeckt und wenn es einem dann gelingt, es zu ergattern, man auch wissen muss, was man mit ihm anstellt.
Als ich meinen ersten Tardivo in den Händen hielt, war ich ratlos und ich musste ewig nach einem vernünftigen Rezept suchen.
Im November habe ich bereits diese Kombination gepostet:
Die Zubereitung heute ist denkbar einfach und diese Pasta kann in 30 Minuten auf dem Tisch stehen.
für 2 Portionen
Zutaten
200 g Tagliatelle
1 Schalotte, sehr feingehackt
Olivenöl
100 ml Sahne
50 ml Madeira
50 ml Gemüsebrühe
100 ml Gorgonzola dolce, in Stückchen
2 El gehobelter Parmesan
Pfeffer/Salz
2 Radicchio Rosso di Treviso Tardivo
100 ml Sahne
50 ml Madeira
50 ml Gemüsebrühe
100 ml Gorgonzola dolce, in Stückchen
2 El gehobelter Parmesan
Pfeffer/Salz
2 Radicchio Rosso di Treviso Tardivo
Zubereitung
- Pasta nach Anweisung kochen, den Ofen auf 180°C Ober/Unterhitze vorheizen.
- Gehackte Schalotte in wenig Olivenöl anschwitzen.
- Sahne, Brühe und Madeira hinzufügen und einige Minuten einkochen.
- Gorgonzola darin schmelzen, mit Pfeffer und Salz abschmecken
- Tardivo längs vierteln, salzen und überall mit Öl einpinseln.
- 10 Minuten bei 180°C backen, wenden und weitere 10 Minuten backen. Anschließend wendet man wieder und backt 5 weitere Minuten. Mit Pfeffer bestreuen und möglichst schnell servieren.
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Zuletzt am 31. Januar 2022 aktualisiert.
1 Kommentar
Joern Ostermeyer
Sehr tolles Rezept, gerade gekocht und gegessen. Nach meiner Ansicht Tardivo in die Sauce geben und einen auf die mit der Sauce angerichteten Nudeln!
14. März 2020 at 21:13