New England Clam Chowder – Fantastische Muschel-Kartoffelsuppe mit Lauch und Bacon – Rezept für den sämigen Muschel-Suppen-Klassiker aus dem Osten der USA.
Auf unserer Reise an die Ostküste der USA habe ich mich auf den ersten Löffel in diese Muschelsuppe verliebt. Meinen ausführlichen und üppig bebilderten Beitrag zu unserem Roadtrip voller Höhepunkte habe ich gestern gebloggt: USA Roadtrip – von den Hamptons nach Boston – heute kommt das Rezept zum wunderschönen und unvergesslichen Trip von New York in die Hamptons und von dort die Küste entlang bis nach Boston.
Mir ist natürlich klar, dass eine Clam Chowder nicht auf bedingungslose Gegenliebe stößt – wenn es danach ginge, hätte ich besser etwas aus Everybody’s Darlings, den Cranberries gemacht. Für mich gehört dieses authentische Gericht, welches ich dort so sehr geliebt und öfters gegessen habe aber einfach zu meiner Reise dazu und so muss ich eben Überzeugungsarbeit leisten.
Kartoffeln – Bacon – Venusmuscheln
Wenn ich früher das Wort “Muschelsuppe” gelesen habe, dann hat mich das auch null gelockt – eine Fischsuppe sehr gern, aber eine aus Muscheln?
Mich hat in Montauk aber gleich der erste Bissen überzeugt, die Suppe hat nämlich allerhand zu bieten. Eine Chowder ist vielmehr ein Eintopf aus Kartoffeln, Speck und Quahog Clams (hier europäische Venusmuscheln) und das auch oft in dieser Reihenfolge. Es ist also eine Kartoffelsuppe, oder ein Eintopf – je nach Konsistenz – die nur ganz dezent nach Meer, vielmehr durch die Kombi aus Speck und Muscheln so schön rund und voll schmeckt. Kann man den herrlichen Bacon denn eigentlich auch weglassen, wenn man ihn sich nicht gut in einer Suppe vorstellen kann?
Kann man, aber dann ist es keine Clam Chowder mehr. Auf die Quahog Clams müssen wir in Europa verzichten, diese große Venusmuschelart kommt hier nicht vor, die herkömmlichen Venus- oder Herzmuscheln eignen sich aber bestens.
Clam Chowder Variationen
Was ist drin? Kartoffeln, Bacon und Muscheln, soweit sind wir ja schon. Das ist in allen Varianten enthalten, die Muschelarten können variieren. Dann wird es aber spannend.
Mir sind bislang vier verschiedene Varianten begegnet:
New England Clam Chowder, um die es hier geht und die ich sowohl auf Long Island als auch in Connecticut und Massachusetts gegessen habe. Sie wird mit Milch und Sahne, meist nur mit Sahne zubereitet.
Manhattan Clam Chowder mit Tomate statt Sahne.
Rhode Island Clam Chowder ohne Sahne und Tomate.
Long Island Clam Chowder mit Milchprodukten und Tomate, also einer Tomatensahne.
Während die Tomatenvariante oft stückig serviert wird, kommt die sahnige gern cremig püriert, aber das bleibt persönlichen Vorlieben überlassen. Ich habe meine Chowder püriert, weil ich sie so sehr gern mag und anschließend Gemüse, Muscheln und Speck dazu gegeben, sodass sie eine schön gleichmäßige, sämige Konsistenz hat aber trotzdem spannend bleibt, weil man soviel zu beißen in ihr findet.
Das Wort Chowder stammt wahrscheinlich aus dem Französischen, leitet sich von dem Wort Chaudrée ab und die Clam Chowder ist nur eine von vielen, aber mit Sicherheit die Bekannteste.
Klassisch wird die Chowder mit Crackern serviert, die es in den USA speziell für diese Supen gibt, den Oyster Crackers. Ich hatte mir ein paar mitgenommen, denn hier kann man sie leider nicht bekommen, sie lassen sich aber gut durch herkömmliche Cracker ersetzen, oder man reicht Baguette zur Chowder.
New England Clam Chowder – Fantastische Muschel Kartoffelsuppe mit Lauch und Bacon
Zutaten
1-1,5 kg Venusmuscheln (Herzmuscheln), in den USA Quahog Clams
200 g Frühstücksspeck, gewürfelt
1 El Butter
2 Lauchstangen ohne Grün, halbiert, in Streifen geschnitten
2 Stangen Sellerie, halbiert, in Streifen geschnitten
1 Zwiebel, fein gewürfelt
100 ml Weißwein
150 ml Milch
1 Lorbeerblatt
2 große Kartoffeln, geschält, geviertelt
50 Ml Sahne
oder einfach nur 200 ml Sahne,
Pfeffer
Salz
optional 200 ml Brühe
Oystercracker/Salzcracker
Frühlingslauch, in feine Ringe geschnitten
Zubereitung
Venusmuscheln von den Bärten befreien und mit etwas Chili in kaltes Wasser legen (Sand wird aus den Muscheln gepumpt).
Muscheln mit 800 ml Wasser 7 Minuten kochen. Anschließend Muscheln abgießen und das Wasser auffangen (ist es noch sandig, einmal filtern).
Speck knusprig braten, aus der Pfanne nehmen und auf ein Küchenkrepp legen.
Zwiebel, Lauch und Sellerie im ausgebackenen Fett und mit der Butter einige Minuten anschwitzen.
Weißwein angießen und reduzieren.
Muschelsud, Lorbeer und Kartoffeln hinzufügen und kochen bis die Kartoffeln schön weich sind.
In der Zwischenzeit die Muscheln aus den Schalen holen, einige mit schale als Deko beiseite legen.
Lorbeer und Großteil Gemüse herausfischen und beiseite legen.
Sahne hinzufügen und schön fein pürieren (Stabmixer, Thermomix und Co).
Gemüse und 2/3 Speck hineingeben, Muscheln ganz oder grob gehackt hinzufügen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Vor dem Servieren erneut erwärmen ohne blubbernd zu kochen.
Ist die Suppe zu sämig, etwas Brühe angießen.
Obendrauf kommen Muscheln in Schale, etwas Lauch, Frühlingslauch und der restliche Speck.
Dazu gibt es Weißbrot und Cracker.
Macht es euch schön und träumt von der nächsten Reise,
Simone
Zuletzt am 14. Juli 2020 aktualisiert.
3 Kommentare
Birgit
Moin,
8. Januar 2019 at 14:14ich finde Clam Chowder wesentlich ansprechender als everybody’s darling, die Hasscranberry. Besten Dank für das Rezept. Jetzt muss ich wohl mal auf Herzmuschelsuche gehen. Bislang hab ich immer nur Miesmuscheln gefunden.
Lieben Gruß von
El-Fee
Franz Joko
Muss die Chowder, nachdem die Muscheln hinzugeben werden, nochmal püriert werden?
7. November 2020 at 22:54Simone
Aber nein, sonst würden ja die Muscheln kaputt gehen.
22. November 2020 at 17:02Liebe Grüße, Simone