November-Geburtstag in New York – Zwischen Blätterrauschen und Lichterglanz in Manhattan
Hi guys,
heute nehme ich euch mit nach New York City.
Ende Oktober, Anfang November war ich mit der Family für einige Tage dort. Wir haben mittendrin einen sensationell schönen Trip durch New England gemacht und sind dann wieder für 5 Tage zurück gekommen, in die Stadt, die niemals schläft. Und die mich so gefesselt hat, dass ich immer an sie denken muss. New York New York! Ich habe mir die Reise zum Geburtstag geschenkt und muss schon sagen, dass es der beste Geburtstag ever war.
Zuerst wollte ich nur einen Beitrag über NYC schreiben, habe aber schnell gemerkt, dass wohnen an zwei Orten, durchlatschen vieler New Yorker Bezirke, unglaublich tolles, vielfältiges Food und vierstellige Fotos das Vorhaben sprengen würden. Man möchte viele Bilder zeigen, aber auch beschreiben wie es sich wo und warum angefühlt hat, denn auch die Beschreibung dieser Reise soll ja Lust machen, das eine oder andere nachzumachen.
Heute beginne ich mit unseren Tagen im nördlichen Manhattan, mit reich und schön sein auf der Upper East Side, einem Nachmittag im Central Park, dem Rockefeller Center und zeige das beste Pastrami Sandwich, das man sich nach 20 gelaufenen Kilometern vorstellen kann. Zu Fuß gehen ist bei uns immer Programm und der Weg das Ziel. Besser kann man eine Stadt kaum erfühlen und erleben. Wer mehr Infos über klassische Touristenziele sucht, ist hier vielleicht nicht ganz richtig, wir waren eigentlich nur auf dem Top of the Rock und sonst eher zwischen den Attraktionen unterwegs. Genau das war aber so granatengut, und ich würde es immer wieder so machen. On Tour war ich mit Sohn Emil, seiner Freundin Paule und meinem Mann – beste family Quality Time. Zu viert macht alles viermal so viel Spaß, man kann gemeinsam stöhnen nach erneuten 20 Kilometern zu Fuß, oder sich freuen, wie Bolle, dass man wieder einen genialen Taco, Bagel, Cheesecake entdeckt hat. Man muss sich auch besonders gut absprechen mit allem was man sehen möchte, besonders wenn 2 von uns zum ersten mal hier waren. Das hat aber fast immer geklappt und es war der schönste Geburtstag ever.
In der letzten Woche wohnten wir in Brooklyn, in den ersten Tagen, von denen ich hier erzähle, in Long Island City in Queens. Nicht aus Versehen, oder weil es dort günstiger ist als in Manhattan, sondern weil man Manhattan von dort aus besonders schön sieht. Unser Airbnb lag im 25 Stock direkt am East River und die grandiose Sicht aus dem Fenster war es, die uns für zwei Tage genau dort hingelockt hat. Mehr über Queens und das sensationelle Airbnb, gibt’s weiter unten, jetzt geht es erstmal rüber nach Manhattan und zwar per Seilbahn auf dem Roosevelt Tramway.
Mit der Roosevelt Island Tram über den East River
Die Fahrt mit der Tram dauert nicht besonders lange, man hat aber eine grandiose Sicht über den East River und mitten durch die Wolkenkratzer zu fahren ist einfach – groovy. Ein toller Weg über den East River, den man auch nach dem 5. mal New York immer noch schön finden kann. Ich habe auf diesem Weg Manhattan zum ersten Mal betreten und es war sensationell. Bei nächster Gelegenheit werde ich auch Roosevelt Island näher erkunden, diesmal war die Zeit knapp und wir wollten doch unbedingt ganz fix in die BLING-BLING Park Avenue.
Ein Tag auf der Upper East Side
Gibt es jemanden, der Gossip Girl gesehen hat und nicht sofort auf die Upper East Side möchte? Ich habe dazu noch das Buch *Primates of Park Avenue* als Urlaubsvorbereitung verschlungen und musste spätestens jetzt die Birkin Bag Ladies aus der Nähe unter die Lupe nehmen. Dazu die Nobel Shops, die hippen Cafes, die Häuser mit den atemberaubenden, furchteinflössenden Lobbies. Das Buch beschreibt überspitzt das Leben mit Kindern in der Park Avenue, welche schier unmöglichen Hindernisse man überwinden muss um in der Upper East Side eine Wohnung zu kaufen (wer denkt, mehrfach Milliardär zu sein, reiche aus, irrt gewaltig) und wie himmelweit der Unterschied zwischen der Upper West Side (a lot of money) und der Upper East Side (a lot of very old money) ist. Manche mögen die Idee, dort stundenlang herum zu bummeln gähnend langweilig finden, wir haben es so genossen. Einfach nur gehen und dabei Leute zu beobachten, wie sie gekleidet waren – extrem teuer – in welchen Konstellationen sie am Wochenende unterwegs waren – Mutter, Vater, 3 Kinder, Kindermädchen, Hunde und noch ein paar Leute nicht identifizierbarer Funktion – war schon mächtig unterhaltsam. Neben diversen vielköpfigen Familien (ich wusste ja schon aus dem Buch, dass man gern zeigt, wie viel einen die Kinder kosten und das kann man noch besser zeigen, wenn man davon eine Handvoll hat) gab es auch diverse Herren mit vielen Hunden und die irren Blumeninseln mit den unglaublichsten Arrangements. Alles so herrlich übertrieben, aber auch sehr liebenswert – eben typisch New York. Wird man hier neidisch? Jo, ab und zu so ein kleines bisschen schon. Die quirlige, Samstagnachmittags Stimmung – etwas hektisch aber fröhlich – hat jedenfalls großen Spaß gemacht.
Die Häuser hier sind beeindruckend bis einschüchternd und ich finde es immer wieder unglaublich, wie detailbesessen man besonders in schwindelnder Höhe gebaut hat. Wenn man die Park Avenue rauf, die Madison runter und die Lexington wieder rauf gelaufen ist, hat man sich eine runde Central Park reichlich verdient. Zuvor gibt es exquisite Pastry.
Wem vom vielen laufen, gucken, staunen und wundern der Magen knurrt, wird hier glücklich. Bei Elis Bread oder Noglu ist es besonders köstlich und man kann auch hier wieder ganz toll Leute gucken.
401 East 91st Street
New York, NY 10128
1266 Madison Avenue
10 128 New York
Braucht ihr nen schicken Safe in meergrün? Dann nichts wie hin auf die Upper East Side. Vielleicht bleibt euch dann nichts mehr, was ihr hinein geben könnt, aber das weiß ja niemand.
Der Upper East Side Tag ist nicht komplett ohne die berühmten Gossip Girl Stufen vor dem Metropolitan Museum. Mit Coffee in der Hand, versteht sich.
Nach so viel Geld und Gold lechzt man quasi nach Natur. Also ab in den Central Park – ebenfalls golden an diesem wunderbaren eisigen, aber sonnigen Oktober Nachmittag.
Saturday Afternoon in Central Park
Außerdem ist es auch noch Gold wert, wenn Freunde, die schon oft in New York waren, einem scheinbar harmlose Tipps geben, wie zum Beispiel unbedingt am Wochenende oder Feiertag in den Central Park zu gehen, statt unter der Woche. Wir gingen an einem Samstag Nachmittag und das machte aus einem Durchnittsbesuch gleich unendlich viel mehr. Warum?
Unter der Woche kommen die Touristen – an allen anderen Tagen, besonders wenn das Wetter schön ist, auch die New Yorker. Und die wollen wir schließlich sehen, Touristen sind wir ja selbst. Mehr Fotos kann es erst beim nächsten mal geben – bei der eisigen Kälte konnte man kaum auf den Auslöser drücken.
Mein Traum in Hamburg war, den ganzen Central Park mit dem Rad zu erkunden. Räder gab es an jeder Ecke aber es war so irre windig, dass ich die Tour verschieben musste. Den Central Park und dazu ganz Manhattan per Rad vom Norden bis zur Südspitze zu durchfahren nehme ich mir ganz fest für die nächste Reise vor.
Manhattan gucken, futtern und shoppen
Wenn zwischendurch der kleine Hunger um die Ecke kommt und man in der Upper East Side bereits ein kleines Vermögen für winzige Gebäckstücke losgeworden ist, sind Tacos immer eine tolle Wahl. Und man findet sie überall – auf kleinen Märkten oder in Foodtrucks einfach irgendwo zwischen den Skyscrapern. Die winzigen Dinger kosten meist um und bei $ 3,- und schmecken großartig. One taco a day war schnell unser Motto und wir haben uns auf diese Weise quer durch New York geschnabbelt.
In Manhatten darf man nie vergessen nach oben zu gucken, auch dort gibt es immer so viel zu entdecken. Viel weiter unten warteten drei Daunenjacken, die es aber ebenfalls noch zu entdecken galt. Wir brauchten etwas Schönes, um uns am Strand in den Hamptons in den nächsten Tagen zu wärmen. Klingt cool oder? Tatsächlich hat nur einer dringend eine Jacke gesucht, aber drei haben eine gefunden. Die sollte aber ganz bestimmt nicht nur auf den Hamptons wärmen sondern auch weitere 5 Jahre an vielen anderen kalten Orten. Jacken für zwei Tage Hamptons können sich so einige New Yorker leisten, wir leider nicht.
Immerhin hat uns suchen und finden lachend und naschend quer durch Manhattan geführt und ich kann jetzt stolz sagen, dass mein Mantel aus der Fifth Avenue ist. Tatsächlich erinnert er mich jeden Tag an diese fantastische Zeit und das ist doppelt wertvoll.
Rockefeller Center und NYC von oben
Viele Touristen Hot Spots haben wir links liegen gelassen – das Rockefeller Center musste sein. Wenigstens einmal New York von oben sehen war mindestens genau so wichtig wie das bummeln an der Eisbahn. Kurz vor Halloween ist die Kürbisdeko sensationell.
Zwar stand der Weihnachtsbaum noch nicht, als wir am berühmten Ice Scating Rink in der Mitte der Plaza waren, weihnachtliche Vorfreude lag aber in der Luft. Spätestens bei Antropologie um die Ecke in der X-Mas Abteilung war man dann endgültig in Stimmung. Antropologie lasse ich in keiner Stadt aus und ich finde immer etwas.
Den Eisläufern zuzuschauen und das Kribbeln in der Luft zu spüren, zu überlegen, wie viele Filme man schon gesehen hat, in denen New Yorker Eisbahnen vorkommen, musste heute reichen, auch zum Top of the Rock hoch zu fahren klappt nämlich selten spontan, sollte gut überlegt und am besten im Voraus gebucht werden. Im November geht der erste Blick zum Wetterdienst und findet optimaler Weise an dem Tag statt, an dem es möglichst trocken und sonnig ist, der Spaß kostet nämlich so um und bei $ 200,- wenn man für alle 4 Personen löhnen muss. Besser morgens rauf, oder zur golden Hour? Wann genau ist die denn eigentlich? Bei dem Preis überlasse ich wenig dem Zufall und wir hatten auch tatsächlich Glück mit der Wettervorhersage (die nächsten 3 Tage hat es dann fast durchgehend gegossen).
Wer Tickets hat, marschiert übrigens direktemang hinein und hinauf zu den Fahrstühlen. Warum hunderte Menschen bereits draußen auf dem roten Teppich anstanden um hineinzugelangen haben wir nie herausbekommen, das muss man nämlich gar nicht. Ist aber schon lustig zu sehen, wie man sich brav in die Reihe stellt, sobald 5 Leute hintereinander stehen.
Katz’s Delikatessen
Nach ausgiebigem Bummeln durch Manhatten haben wir uns den Klassiker schlechthin verdient. Das Pastrami Sandwich von Katz’s Delikatessen muss man gegessen haben. Oder zumindest die Hälfte – es ist so groß, dass man es sich unbedingt teilen sollte. Eine gute Wahl ist auch das Reuben, auch wenn es angeblich vielleicht in Omaha erfunden wurde. Wenn man es bei Katz’s isst, ist das wieder egal.
Das Sandwichbrot fanden wir übrigens etwas enttäuschend, vielleicht lag es auch am Tag oder der Laune des Bäckers. Die Pastrami war aber eine Sensation und das Sandwich ist zurecht legendär. So enorm saftig und gut, habe ich Pastrami noch nie gegessen. Dazu gibt es salzige Gurken und Knish, die kleinen jüdischen gefüllten Kartoffeltaschen.
Bei Katz’s kann man auf zweierlei Wegen zu seinem Essen kommen: Rechts anstellen und sich dann einen Tisch auf der rechten Seite suchen, oder sich im linken Bereich von Kellnern bedienen lassen. Den Unterschied machen Service und eben der Preis aus – rechts ohne Tip, links mit.
Wenn man schon mal da ist, wo Sally Harry zeigt, was Frauen können, dann kann man es sich auch richtig gut gehen lassen und die Atmosphäre des geschichtsträchtigen Delis genießen, ohne dass man stundenlang anstehen muss, fanden wir. Where Harry met Sally haben sich übrigens auch noch Hunderte weiterer Stars getroffen. Die Wände bei Katz’s sind flächendeckend voll mit Fotos von Berühmtheiten aus vielen Jahrzehnten.
205 East Houston Street
(corner of Ludlow St)
New York City, 10002
Schönster Blick auf Manhattan – Wohnen in Long Island City in Queens
Finally muss ich noch unser Waterfront Appartement in Long Island City am Ufer des East River im Stadtteil Queens zeigen.
Die Lage des Appartements war wegen des Ausblicks einfach fantastisch und es war toll, dort einige Tage gewohnt zu haben. Mein Herz gehört Brooklyn, aber Himmel, dieser Blick, morgens, abends und nachts war breathtaking und eigentlich weder zu beschreiben, noch auf Bildern zu zeigen.
Man muss selbst gesehen haben, wie es aussah, wenn man sich im Living Room befand und durch die Fenster an 2 Seiten die fantastische Skyline im Blick hatte.
Man weiß ja nie, wie lange ein Airbnb auf dem Markt ist, das kann ja von heute auf morgen vorbei sein und auch wir durften niemandem dort sagen, dass wir zur Untermiete wohnten – die meisten Airbnb sind nicht legal und wenn der Eigentümer angezeigt wird, oder es irgendwie herauskommt, dass er vermietet, ist der Spaß über Nacht vorbei.
Sich zu viert entweder unsichtbar, oder wenn das nicht gelang mit einem forschen “Good morning” an der Lobby vorbei zu zaubern, war jedes Mal aufs neue strange aber irgendwie auch total lustig.
Wenn unser Airbnb nicht mehr auf dem Markt sein sollte – es gibt viele hundert Appartements mit grandioser Aussicht in den vielen Wolkenkratzern in Long Island City.
Unser Appartement hieß LARGE Best Loc & View of NYC! und hatte die Fensterfront am Center Blvd.
In Long Island City waren wir kaum unterwegs, außer um abends einzukaufen. Bei uns wurde nämlich fast immer abends frisch gekocht. Viel mehr als die fantastischen Supermärkte, die es hier überall gibt, haben wir nicht gesehen. Die Ecke ist ein ehemaliges Industriegelände und die Hochhausreihen laden weniger zum bummeln ein. Im Sommer ist es am Wasser bestimmt wunderschön, bei wenigen Graden über Null, haben wir uns lieber gemütlich drinnen unterhalten.
Fußläufig erreichbar ist hier nur eine Straße, an der man toll entlang bummeln kann – die Jackson Ave. Wenn ihr schön Frühstücken oder eine Kaffepause machen möchtet, dann ist Sweet Leaf Coffee eine tolle Wahl.
Sweet Leaf Coffee
90-93 Jackson Ave,
Long Island City,
NY 11101, USA
Das waren die ersten Tage in dieser aufregenden Stadt morgen geht es weiter mit einem typischen NYC Rezept und dann geht es weiter nach Downtown Manhattan und – klar, nach Brooklyn.
Die ganze Reise
USA ROADTRIP – VON DEN HAMPTONS NACH BOSTON – NEW YORK UND NEUENGLAND IM HERBST TEIL I
BROOKLYN MY LOVE – NYC UND NEUENGLAND IM HERBST TEIL IV
Die Rezepte
NEW ENGLAND CLAM CHOWDER – FANTASTISCHE MUSCHEL KARTOFFELSUPPE MIT LAUCH UND BACON
FIT FOOD QUINOA BOWL – GESUNDER LUNCH, BRUNCH FRÜHSTÜCKS SPASS
ORIGINAL NEW YORK STYLE BAGELS MIT EVERYTHING TOPPING
Bye for now,
Simone
Zuletzt am 12. Juli 2020 aktualisiert.
1 Kommentar
Maja
Hach, in der Bouchon Bakery am Rockefeller Center hab ich auch schon gefrühstückt. Und später den Blick über New York genossen. Einziger Unterschied: Es war ein unglaublich heißer Septembertag… Vielen Dank für die tolle Mischung aus klassischen Hotspots (Katz’s) und tollen neuen Ideen von kleineren Läden. Diese Geheimtipps sorgen dafür, dass ich Reiseberichte so gerne lese!
Liebe Grüße
21. Januar 2019 at 19:52Maja