Aromatisches Bärlauchöl als Basic für viele Rezepte. Bei 60°C zubereitetes Kräuteröl ist statt nach Wochen bereits nach einem Tag fertig und schön intensiv.
Bärlauch-Pesto, Bärlauch-Creme und Hummus ist alles wunderbar. Bärlauch-Öl aber ist noch vielseitiger und gehört unbedingt ins Vorratsregal von allen Bärlauch-Fans.
Dieses herrlich duftende, aromatische Öl könnt ihr nämlich auf beinahe jedes Gericht träufeln und ihm so zu ganz besonders tollen Frühlings-Vibes verhelfen. Ich stelle eine kleine Flasche Öl einfach auf den Tisch und jeder nimmt sich so viele Tropfen, oder Esslöffel, wie er mag.
Mein Bärlauchöl ist übrigens eins von der ganz schnellen Sorte – in den meisten Rezepten ist von wochenlangem Ziehen die Rede. Das kommt für mich gar nicht in Frage – ich esse Bärlauch in der Saison, jetzt schmeckt er mir einfach am besten und im Sommer gibt es dann wieder andere Genüsse.
Inhaltsverzeichnis
Wie stellt man Bärlauchöl her?
Bärlauchöl – die unterschiedlichen Vorgehen
Anleitungen für Bärlauchöl gibt es viele und jeder macht es total anders. Jede Methode hat ihre Vorteile, aber eben auch Nachteile. Ich zähle einige der unterschiedlichen Vorgehen einmal auf:
- Blanchieren der Blätter – anschließendes Pürieren mit Öl.
- Pürieren und kalt mit Öl ansetzen.
- Blätter klein schneiden und mit Öl übergießen.
- warmer Ölauszug – so habe ich es schließlich gemacht.
Einige Sterneköche haben die Bärlauchblätter vor dem Verarbeiten blanchiert und sie anschließend püriert. Dieses Öl war das Allerschönste und das Vorgehen – wenige Sekunden blanchieren, dann sofort in Eiswasser – klingt vielversprechend. Klar, dass ich mit dieser Methode angefangen habe.
Das Ergebnis war aber ernüchternd: Die Farbe des Öls war eine Sensation, aber das Bärlaucharoma ist auch nach wenigen Sekunden des Blanchierens für immer verloren gewesen. Beim Blindtest ließ sich der Geschmack des Öls eher raten als bestimmen. Durch das Pürieren sind auch nach mehrmaligem Passieren sehr viele Trübstoffe ins Öl gelangt. Großartig für die Farbe – ein Killer für die Haltbarkeit.
Bärlauchöl – für welches Vorgehen ich mich entschieden habe
Also weg von der Sterneküche und hin zum Kräuterwissen. Auf verschiedenen Seiten über Wildkräuter habe ich mich durch kalte, warme und heiße Ölauszüge gelesen und bin schließlich zu diesem Ergebnis gekommen:
Ein kalter Auszug dauert Wochen – das dauert mir für den Bärlauch zu lange, ich esse ihn ausschließlich im Frühling. Jetzt ist die Bärlauchlust einfach am größten.
Ein heißer Auszug kommt für die zarten Blättchen nicht in Frage, der ist eher für andere Kräuter geeignet (die kann man bestimmt auch gut blanchieren).
Ein warmer Auszug beschleunigt die Abgabe der Aromen an das Öl ganz enorm und das Ergebnis überzeugt auf der Stelle. Das Öl ist nur zart grün aber Duft und Geschmack sind fantastisch!
Bärlauchöl mit und ohne Thermomix
Klar, alle Rezepte bekommt man auch ohne Thermomix hin – im Erhalten von konstanten Temperaturen liegt aber eine seiner Stärken. 60°C für 60 Minuten einstellen – fertig ist die Laube.
Etwas umständlicher ist die Zubereitung auf dem Herd, aber mit einem geeigneten Thermometer gut machbar.
So viele Frühlingsgerichte gewinnen durch ein paar Tropfen Bärlauchöl. Wie dieses Pastagericht mit Pesto, Erbsen und Spargel.
Unentbehrliche Passierbeutel
Ich bereite so gut wie nie Nussmilch zu, möchte meinen Passierbeutel – eigentlich “Nussmilchbeutel” aber nie mehr missen. Mit ihm lässt sich beinahe alles kinderleicht passieren – viel einfacher als mit einem Passiertuch, weil nichts mehr herausflutscht. Ich verwende bewusst einen aus Nylon, weil er sich sehr gut auswaschen lässt und ganz fix trocknet.
- Innovatives Design: Ein spezielles trichterartiges Design hilft, den Flüssigkeitsstrom schnell zur unteren Spitze zu leiten, um ein seitliches Auslaufen zu vermeiden. Inzwischen verhindert der runde Boden Verstopfen, dadurch die Filtrierung deutlicher und schneller wird.
- Umweltfreundlich und langlebig: Aus BPA-freiem Nylon für Lebensmittelqualität, das sicher und geruchlos ist, und mit verstärkten Nähten, verglichen mit pflanzlicher Hanffaser ist unser Nylonnetz gleichförmig und viel feiner, außerdem stärker und verformt sich weniger.
- Leicht zu reinigen und schnell trocknend: Unter Wasser spülen oder bei 40 ° C in der Maschine waschen. Rückstände lassen sich leichter abwaschen als bei Hanf oder Baumwolle. Schnell trocknendes Material verhindert Schimmel und Bakterien. Maximale Gebrauchstemperatur: 100°C
- Vielfache Verwendung: Geeignet für die Herstellung von Nussmilch (Mandeln, Haselnüssen, Cashewnüssen oder Müsli), Sojamilch, Fruchtsaft, Gemüsesaft, Käse, Kaffee, Glühwein, Tee usw.
- Hinweis: Das Datum ( auf der Garantiekarte aufgedruckt) ist die Produktionscharge, nicht Ablaufdatum.
Letzte Aktualisierung am 13.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Bärlauchöl schnell und einfach selbstgemacht
Zutaten
70 g Bärlauch
500 ml Olivenöl, oder je nach Geschmack mildes Rapsöl
Passierbeutel , oder Passiertuch
alternativ ein Kaffeefilter, oder Küchenkrepp – hier geht aber viel kostbares Öl verloren
Zubereitung im Thermomix
- Bärlauch gründlich waschen, trocken schleudern und auf Tüchern ausgebreitet gut trocknen lassen
- Anschließend den Bärlauch schön klein schneiden, aber nicht pürieren! Sicherheitshalber mache ich das nicht im TM, sondern mit einem scharfen Messer
- Bärlauch mit Öl in den Mixtopf geben und 60 Min./60°C/Rührstufe Linkslauf erwärmen.
- Anschließend im Mixtopf, oder einem anderen Gefäß an einem möglichst warmen Ort 24 Stunden ziehen lassen.
- Zweimal durch einen Passierbeutel geben und in einem sterilen Gefäß dunkel aufbewahren (dunkle Flasche)
Zubereitung auf dem Herd
- Bärlauch gründlich waschen, trocken schleudern und auf Tüchern ausgebreitet gut trocknen lassen
- Anschließend den Bärlauch schön klein schneiden, aber nicht pürieren!
- Bärlauch mit Öl in einem Topf bei 60°C 1 Stunde erwärmen. +/- 10°C sind auch mal ok. Hier empfiehlt sich ein Küchenthermometer (oder Kerntemperaturmesser)
- Anschließend an einem möglichst warmen Ort 24 Stunden ziehen lassen
- Zweimal durch ein Passiertuch geben und in einem sterilen Gefäß dunkel aufbewahren (dunkle Flasche)
Jetzt kommt bestimmt von einigen die Frage nach der Haltbarkeit. Manche geben bei Ölauszügen ohne Trübstoffe bis zu einem Jahr an – ich denke mindestens an mehrere Monate. Wir werden aber garantiert schneller sein – es schmeckt zu gut.
Bärlauchöl ist übrigens ein fantastisches Geschenk aus der Küche – also lieber nicht zu knapp ansetzen.
Macht es euch aromatisch und genießt den beginnenden Frühling,
Simone
Bärlauchöl schnell und einfach selbstgemacht
Zutaten
- 70 g Bärlauch
- 500 ml Olivenöl, oder je nach Geschmack mildes Rapsöl
Anleitungen
Zubereitung im Thermomix
- Bärlauch gründlich waschen, trockenschleudern und auf Tüchern ausgebreitet gut trocknen lassen.
- Anschließend den Bärlauch schön klein schneiden, aber nicht pürieren! Ich mache das nicht im TM, sondern mit einem scharfen Messer
- Bärlauch mit Öl in den Mixtopf geben und 60 Min./60°C/Rührstufe Linkslauf erwärmen.
- Anschließend im Mixtopf, oder einem anderen Gefäß an einem möglichst warmen Ort 24 Stunden ziehen lassen.
- Zweimal durch Passiertuch oder Passierbeutel geben und in einem sauberen Gefäß dunkel aufbewahren (dunkle Flasche)
Zubereitung auf dem Herd
- Bärlauch gründlich waschen, trocken schleudern und auf Tüchern ausgebreitet gut trocknen lassen Anschließend den Bärlauch schön klein schneiden, aber nicht pürieren!
- Bärlauch mit Öl in einem Topf bei 60°C 1 Stunde erwärmen. +/- 10°C sind auch mal ok. Hier empfiehlt sich ein Küchenthermometer (oder Kerntemperaturmesser)
- Anschließend an einem möglichst warmen Ort 24 Stunden ziehen lassen
- Zweimaldurch ein Passiertuch geben und in einem sterilen Gefäß dunkel aufbewahren (dunkle Flasche)
- Jetzt kommt bestimmt von einigen die Frage nach der Haltbarkeit. Manche geben bei Ölauszügen ohne Trübstoffe bis zu einem Jahr an - ich denke mindestens an mehrere Monate. Wir werden aber garantiert schneller sein - es schmeckt zu gut.
Zuletzt am 5. April 2024 aktualisiert.
4 Kommentare
Maria
Danke für die ölige Inspiration!
9. März 2023 at 11:21Haben Sie eine Idee, was man mit/aus dem restlichen Bärlauch machen kann?
Oder ist durch den Auszug kein Geschmack mehr in den Blättern?
Simone
Die Blätter schmecken anschließend nicht mehr, damit kann man nichts mehr anfangen.
23. März 2023 at 19:56Liebe Grüße, Simone
Jutta Veltzke
Hallo Simone, bin gerade erst auf deine Seite aufmerksam geworden,
4. April 2024 at 20:44Tolle Rezepte hast du. Danke dafür.
Meine Frage : Kann man den Bärlauch bis zum Schluß im Öl lassen , oder wird das dann bitter
Lg Jutta
Simone
Liebe Jutta,
5. April 2024 at 15:00vielen Dank für das schöne Kompliment
Es ist eine Frage der Haltbarkeit: Bärlauch sollte entfernt werden, damit das Öl lagerfähig ist. Probiere es gegebenenfalls einfach mit einem kleinen Fläschchen aus.
Liebe Grüße, Simone