Tiroler Kasspatzln – Käsespätzle – Rezept für original Tiroler Käsespätzle wie auf der Hütte
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Geht es euch auch so? Je ungemütlicher das Wetter, desto größer wird die Lust auf gemütliche Kalorien. Am besten ist natürlich beides.
Auf die Frage nach dem gemütlichsten Winter-Wohlfühl-Ort, den ich mir vorstellen kann, fällt mir sofort eine bewirtschaftete Hütte in den Bergen ein.
Das Gefühl aus Kälte, Schnee, Wind und Wetter in eine warme, urgemütliche Holzhütte zu kommen, in der es so herrlich nach den regionalen Köstlichkeiten duftet, ist für mich kaum zu übertreffen. In solch einer Hütte durfte ich neulich nicht nur einkehren, sondern in der Küche in die Töpfe und Pfannen schauen.
Für ein weiteres Bergkäse Abenteuer im Rahmen von #sennermeetsblogger mit AMA Marketing durfte ich auf der Seidlalm mitkochen.
Es gab die berühmten Tiroler Käsespätzle – hier Spatzln genannt und als Nachspeise einen köstlichen Moosbeerschmarrn. Um den Schmarrn geht es ein anders mal, heute zeige ich wie die Spatzln auf der Hütten gemacht werden.
Klar, Käsespätzle schmecken eigentlich immer gut – im Winter in einer gemütlichen Stube aber einfach nochmal so gut.
Schöner geht’s nimmer – die Seidlalm
Die schöne Seidlalm ist eine der letzten traditionellen Almhütten in Tirol. Sie liegt auf 1200 m Höhe direkt an der Streif, auf der das weltberühmte Hahnenkamm-Rennen ausgerichtet wird. Der Ski World Cup wird übrigens nicht nur direkt bei der Alm ausgerichtet, er wurde sogar direkt auf der Alm erfunden.
Ich war drei Tage nach dem Rennen in der Hütte und konnte sie nach dem großen Rummel in ganz kleiner Runde genießen und jeden Winkel erkunden. Die Alm wird seit 2016 an drei tolle Mädels verpachtet, die nicht nur sehr frischen Wind mit auf den Berg brachten, sondern dazu die Hütte sagenhaft schön renovieren ließen. Verena und Christina Thaler und Isabella Kortschak gaben dem Ort liebevoll detailbesessen ein urtümliches Aussehen frei von kitschigem Alpenchic. Ganz arg schön. So mag ich es und ich frage mich oft, warum das woanders so selten gelingt.
Auf der Seidlalm ist übrigens Hansi Hinterseer aufgewachsen. Ich musste erstmal googeln, ob er ein berühmter Skifahrer ist. Ist er tatsächlich auch.
Schneeabenteuer machen hungrig
Und wie. Und die Speisekarte auf der Alm lässt mein Herz vor Freude hüpfen. Wie ich es liebe mich mit lokalen Gerichten durch Gegenden und Länder zu essen. Die Tiroler Küche hat so viele wirklich typische Gerichte zu bieten die einfach grandios schmecken. Kaspressknödel, Gerstensuppe, Tiroler Gröstl, Kitzbüheler Krapfen sind nur eine kleine Auswahl der vielen regionalen Speisen auf der Karte.
Ihr meint, das sei in Tirol ja nichts Besonderes? Und wie es das ist!
Ich habe nach meinem Hüttenabenteuer wieder Winterurlaub zwei Orte weiter gemacht und eben genau das vermisst. Das Publikum gerade im Winter ist in Tirol sehr international. Man trifft Briten, Niederländer, Skandinavier und man ist aus unerfindlichen Gründen in den meisten Restaurants und Berghütten der Meinung, wenn man keine Pommes isst, dann doch gern asiatisch, Pizza oder Burger, jedenfalls international. Viele Restaurants bieten das tatsächlich alles an und sehr wenig typisch Tirolerisches. Das ist so schade und für einige von euch bestimmt überraschend, oder? Aber weil das eben so ist, genieße ich das herzliche, leckere Angebot in der Seidlalm ganz beglückt!
Nachhaltig, regional und saisonal
Die Pächterinnen der Alm sind aber nicht nur für die Gastronomie, sondern auch für die Landwirtschaft zuständig. Es ist eben eine richtige Alm, auf der im Sommer junge Rinder gehalten werden. Dazu noch ein paar Schweine und kleinere Fellnasen.
Die Frauen auf der Alm arbeiten sehr eng mit den lokalen Partnern zusammen. Käse kommt beispielsweise vom Schörgerer Hof, nur wenige Kilometer entfernt. Ich durfte dort neulich mit dem jungen Bauern Andi käsen und den Kühen beim füttern zuschauen und erzähle in einem meiner nächsten Beiträge davon. Vom Schörgerer Hof kommen außerdem noch Edelbrände, Kräuter-, Frisch- & Weinkäse, Jaus`n bzw. Frühstücks- butter, Buttermilch, FruMo & Joghurt.
Milch, Kalb- und Rindfleisch kommt direkt vom familieneigenen Hof. Klare Herkunft und kurze Wege – ist das nicht wunderbar?
Was gerade nicht wächst, gibt es übrigens nicht. Erdbeeren im Winter gibt es also nicht. Dafür aber im Sommer gesammelte Blaubeeren, die in Tirol Moosbeeren heißen. Die werden in großen Mengen gefroren und sind dann verschwenderisch im Moosbeerschmarrn verrührt. Wie die genau gesammelt werden, erfahre ich hoffentlich im nächsten Sommer. Ich habe da schon so eine Idee im Kopf.
Mit frischen Zutaten und der Fotoausrüstung waren wir schwer beladen und wurden ausnahmsweise mit dem Ski-Doo abgeholt. Welch ein schnelles Abenteuer mit knapp 50 km/h!
In der Hütte wohnen im Sommer die Schweinderl
Die Seidl Alm – so kommt ihr hin:
Im Winter mit der Hahnenkammbahn ab Kitzbühel und anschließend über die Streif per Ski oder zu Fuß. Geübte können sie auch per Schneeschuhwanderung erreichen.
Im Sommer ist es wesentlich einfacher, da kann sie einfach erwandert werden, oder ein Teil der Strecke mit dem Auto angefahren und anschließend zu Fuß erreicht werden.
Tiroler Kasspatzln – Käsespätzle typisch Tirolerisch
Käsespätzle – jeder kennt sie und die Zubereitung ist sehr einfach und unkompliziert und unterscheidet sich regional meist nicht sehr. Was den unterschied macht zwischen, sagen wir mal Durchschnittsspätzle und gschmackigen Spätzle, in diesem Fall Tiroler Kasspatzln, ist die Wahl des Käses. Damit steht und fällt das ganze Gericht.
Wer in einer Hotelküche einen Gauda neben einer Spatzlnpfanne liegen sieht weiß, dass er lieber ein anderes Gericht wählt, oder besser gleich ganz woanders isst. In die Kasspatzln gehört einfach ein guter Tiroler Bergkäse g. U. Manche geben noch einen Graukäse hinzu, in anderen Landstrichen einen anderen regionalen Käse, der Bergkäse ist aber das allerwichtigste am ganzen Gericht.
Je nach persönlichen Vorlieben kann man mild-würzigen oder auch kräftig-aromatischen Bergkäse wählen, oder man schraubt sich vorsichtig von unten nach oben. Bereits junger, 6 Monate alter Bergkäse hat schon ordentlich Wumms und macht durchaus köstliche Kasspatzln.
Tiroler Bergkäse g. U.
Wählt man guten Tiroler Bergkäse g. U., den mit der geschützten Ursprungsbezeichnung, macht man alles richtig. Dann kann man sicher sein, dass man keinen Wald und Wiesen-Käse kauft, dessen Milchlieferanten noch nie einen Berg gesehen haben. Die Almkräuter auf den Bergwiesen machen die Milch in Tirol nämlich besoders gut. Das und die Tradition und Erfahrung der produzenten machen aus jedem Bissen dieses Käses etwas ganz Besonderes.
Das schützt die EU mit ihrem Gütesiegel ,Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) und zwar so: Der Tiroler Bergkäse g.U. wird ausschließlich aus Rohmilch hergestellt. Nur Heumilch g.t.S. darf verarbeitet werden. Die typische Flora des Tiroler Grünlandes wirkt sich auf den Geschmack des Käses aus, weil sich die Milchproduzenten streng an das Heumilch‐Regulativ halten. So geht das!
Tiroler Kasspatzln werden meist in rustikal in Eisenpfannen serviert. Das sieht nicht nur schön aus, ist darüberhinaus auch besonders praktisch – man bereitet die Spatzeln in den Pfännchen auf dem Herd zu und serviert anschließend direkt darin. ich habe diese Pfanne verwendet: Riess Schlemmerpfanne* Sie ist mit 20 cm Durchmesser recht klein, man kann ordentlich beladen aber trotzdem gleich 2 Portionen darin unterbringen. die spatzln sind ja recht mächtig und man isst einfach selten so riesige Portionen, wie sie im Urlaub in den Bergen auf den Tisch kommen.
Die Spatzln gelingen auch ohne Übung ganz einfach mit einem Spätzlehobel*. Anders als mit einer Spätzlepresse entstehen mit ihm kurze Knöpfchen. Möchte man die erst einmal ohne Hobel ausprobieren, kann man sich mit einem Seiher, oder Durchschlag mit wirklich großen Löchern behelfen. Dafür ist dann etwas Geduld und Muskelschmalz erforderlich, aber nicht zu riesige Mengen gelingen so auch.
Das Auge ist eh immer mit
Die schöne Backform ist von Riess. Aus ihr schmecken die Käsespätzle gleich doppelt so gut
- praktische Servierpfanne mit zwei Griffen, Schwarzemaille
- Durchmesser 19 cm, Bodendurchmesser 15 cm
- für alle Herdarten (Gas, Elektro, Glaskeramik, Induktion, offenes Feuer, Backofen, Bratrohr) geeignet, für energiesparendes Kochen, hitzebeständig bis 450°C – maximal empfohlene Betriebstemperatur bei 220°
- schnitt- und kratzfest, leicht zu reinigen
- recyclebar, co2-neutral hergestellt in Österreich
Letzte Aktualisierung am 9.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Tiroler Kasspatzln – Käsespätzle nach original Tiroler Rezept
Zutaten
2 Portionen
Spätzleteig
3 Eier
250 g griffiges Mehl, auch erhältlich als “Spätzlemehl”
5 g Salz
50 ml handwarmes Wasser
Tiroler Käsespätzle
2 mittelgroße Zwiebeln
etwas Mehl
Butterschmalz
die Spätzle von oben
100 g geriebener Tiroler Bergkäse g.U.
etwa 100 ml gute, kräftige Brühe
Pfeffer,Salz
Petersilie
Zubereitung
Spätzle
- Eier in eine ausreichend große Schüssel schlagen und so weit es geht mit Salz und Mehl mit einem Holzlöffel verrühren.
- Wasser rührend hinzugeben und den Teig mit dem Kochlöffel oder mit der Hand “schlagen”, bis er Blasen wirft und zäh vom Löffel tropft.
- Man kann den Teig theoretisch auch mit einer Maschine arbeiten, manchmal macht die gute alte Handarbeit aber auch Spaß. Es geht wirklich ganz einfach.
- Teig 10 Minuten ruhen lassen und durch ein Spatzlsieb oder -hobel in köchelndes Salzwasser drücken.Einmal aufkochen lassen, abgießen und abschrecken.
Schmelzzwiebeln und Röstzwiebeln
- Beide Zwiebeln in feine Streifen oder Ringe schneiden
- Die Hälfte davon mit Mehl bestäuben und in reichlich Butterschmalz kross ausbacken und beiseite stellen. Diese Röstzwiebeln kommen später auf das Gericht
- Restliche Zwiebeln in Butterschmalz goldbraun schmelzen.
- Die Spätzle hinzufügen und braten, bis sie heiß sind.
- Brühe hinzufügen und gut verrühren. Die Brühe bringt noch einmal extra Geschmack an die Spätzle. Mit ihr werden schön feucht und cremig
- Käse hinzufügen und rührend mit den Spatzln verschmelzen lassen.
- Mit Pfeffer und Salz pikant abschmecken und mit Röstzwiebeln und Petersilie servieren.
Macht es euch herzhaft und zünftig,
Simone
Dieser Bergkäse Beitrag entstand wieder in wunderbarer Zusammenarbeit mit AMA Marketing.
Vielen Dank auch an Tirol Milch für die Unterstützung und Begleitung in Berg und Tal und an den Wettergott, der ein einzigartiges, unvergessliches Winterpanorama beschert hat.
Tiroler Kasspatzln – Käsespätzle
Zuletzt am 21. Oktober 2021 aktualisiert.
1 Kommentar
Peggy
Liebe Simone, beim Betrachten deiner wunderschönen Fotos und lesen deiner Zeilen, bekam ich Heimweh nach meiner Rötalm, wo ich den Sommer 2017 als sennerin verbrachte. Es ist wirklich schade, dass die urigen Almen mit Viehhaltung, ganz eigenem Charme und authentischen Gerichten frisch gekübelt oder vom Hang geklaubt, so wenige geworden sind. Allerdings habe ich auch erfahren, welchen preis die Hüttenromantik hat. Zumindest bei unserer Alm, die keine Anbindung an befahrbare Wege und auch keinen Lastenaufzug hatte, musste jeder Nagel, jedes Brot und jedes Ei aus dem Tal herauf getragen werden. Nur Getränke und Brennholz (wurde im Vorjahr von der Hüttencrew gesägt) kommen per Hubschrauber. Da war die Wertschätzung für frisches Grün (außer Brunnenkresse wuchs auf unserer Höhe nichts essbares mehr), um so größer. Mein Bauer meinte, soviel Grünzeug hätte die Rötalm noch nie gesehen. 🙂
21. Februar 2019 at 17:41Ich wünsche den Mädels auf der Seidlalm viel Freude und Kraft für alle Wetterlagen und hoffe, diesen goldigen Ort auch irgendwann mal besuchen zu können.